Weihnachten 2018 mussten wir leider feststellen, dass eines unserer historischen Ortseingangsschilder zerstört sowie die ovale, blaue Holztafel mit dem vorderseitigen Schriftzug „Alte Herrlichkeit Wertherbruch“ entwendet wurde. Im November 1999 wurden an den Einfallstraßen in Wertherbruch hinein 3 dieser historischen Schilder aufgestellt. Die Idee, historische Schilder im Ort aufzustellen, wurde 1996 geboren, als der Ort den 700. Jahrestag der urkundlichen Erwähnung feierte. Sie wurden aus dem Erlös der 700-Jahr-Feier finanziert und 1999 vom Heimatverein enthüllt. Damals ging ein Ruck durchs Dorf, ein Besinnen auf die Identität als Gemeinschaft mit alten historischen Wurzeln. Dies wollten wir auch nach außen hin zeigen: Wertherbruch ist eine Alte Herrlichkeit; es war für die Menschen früher sicher nicht immer herrlich, hier zu wohnen, sondern ein auswärtiger Herr hatte das Sagen.
Man entschied sich, in die Vorderseite den blau-weißen Schriftzug „Alte Herrlichkeit Wertherbruch“ zu schnitzen, der sich nicht auf den ach so herrlichen Ort bezieht, sondern ausgewählt wurde, da früher ein echter Herrensitz in Wertherbruch vorzufinden war (ähnlich wie ein Fürstentum, nur eine Nummer kleiner). Die Bildhauerin Cornelia Budde schuf die drei unterschiedlichen, zu Wertherbruch passenden, farbigen Motive für die Rückseiten. Die Verbindung zwischen Sockel und Oval ist in Perlen eingefasst. Das Schild wird von einer weiß-blauen Stange getragen, im Sockel ist die Jahreszahl 1999 eingraviert. Geplant und gezimmert wurden die Schilder vom Wertherbrucher Restaurator und Tischler Willi Schmidt. Er verwendete damals ganz bewusst besonderes Holz, damit sich das Schild verändert und im Alter einen ganz eigenen Charakter bekommen kann. Willi Schmidt brachte sich damals mit viel Tatkraft und Herzblut ein.
Die Bürger/innen im Ort nahmen regen Anteil und fragten immer mal wieder nach dem Stand der Dinge. Durch die ausführliche Berichterstattung in den Medien wurden wir auch von Außenstehenden auf den Diebstahl und die Zerstörung angesprochen, bekamen das entwendete Schild allerdings nicht zurück.
Seit mehreren Monaten überlegte nun eine kleine Gruppe innerhalb unseres Vorstandes mit Unterstützung von Willi Schmidt und Michael Leson, wie dieses entwendete Schild ersetzt werden könnte. Wir entschieden uns letztendlich dafür, auch die beiden anderen, mittlerweile 20 Jahre alten Schilder, zu ersetzen, da der Zahn der Zeit auch an diesen nagt und eine Restaurierung innerhalb der nächsten 1 bis 2 Jahre wahrscheinlich werden wird.
Mittlerweile wurde eine Silikonform gefertigt und mit witterungsbeständiger, überstreichbarer Masse ausgegossen. Anschließend werden die neuen Schilder entsprechend der alten Tafeln farblich gestaltet und auf Stahlpfeiler befestigt.
Die ersten Fotos dazu zeigen die einzelnen Arbeitsschritte.
Über einen endgültigen Fertigungstermin haben wir noch keine Informationen. Allerdings könnten wir aufgrund der besonderen Situation diese Schilder innerhalb der nächsten Wochen auch nicht aufstellen. Somit bleibt uns nur, abzuwarten.
Auch unsere Vorstandsarbeit ist auf ein Minimum reduziert. Die wichtigsten Punkte werden hauptsächlich per email und Telefon abgeklärt. Der Vorstand wird sicherlich das weitere Vorgehen bezüglich der Ortseingangsschilder auf der nächsten, auf unbekannte Zeit verschobenen, Sitzung besprechen.
Wir hoffen, bleibt möglichst gesund!