Winterlinde

Mittig an der Rodehorster Allee liegt der Stamm einer Winterlinde (Tilla cardata), auch Herzblattlinde genannt.

Die Winterlinde stand 235 Jahre am Gut Rodehorst und wurde bereits im Jahre 1940 in die Liste der Naturdenkmäler aufgenommen. 235 Jahre, etwa 86.000 Tage, Wertherbrucher Geschichte hatte dieser massive Baum erlebt! Er stand bereits da, als es noch kein Telefon, keine Glühlampe oder Streichhölzer gab. Vermutlich war der Baum schon 30 Jahre alt, als das erste Fahrrad an ihm vorbeifuhr. Ende Februar 2022 fiel die Linde einem Sturm zum Opfer.  

Viele Menschen fragten sich: Muss der Stamm nun zersägt und entsorgt werden oder kann er uns weiterhin dienlich sein? Als Mahnmal und Impulsgeber für unsere Vergangenheit und unsere Zukunft?

Einige engagierte Bürger überlegten gemeinsam mit dem Vorstand der Alten Herrlichkeit Wertherbruch e. V., welche Möglichkeiten bestehen, um dieses alte Naturdenkmal erhalten zu können. Unter Leitung des hiesigen Tischlers und Restaurators Willi Schmidt wurden im Rahmen mehrerer Workshops mit den örtlichen Pfadfindern Ideen für Ausdruckssymbole (z. B. Friedens-, Freiheits-, Zeit-, Heimat- und Zukunftssymbole) gesammelt und entworfen. Der Stamm wurde geschält und bearbeitet; anschließend die Symbole mit Schnitzmessern übertragen und ausgestaltet. Zudem wurden 2 Bänke an dem Stamm errichtet.

Es ist gelungen, für die kommenden Jahrzehnte ein Stück unserer Heimat zu erhalten, eine neue Darstellungsform des Heimat- und Naturdenkmals „Winterlinde“ zu entwickeln, umzusetzen und öffentlich zu präsentieren.

Mit finanzieller Unterstützung durch den Heimatscheck der Bezirksregierung Düsseldorf wurde dieses Projekt umgesetzt.