20 Warengenossenschaft

Von der Molkerei zum Landhandel

Der im Jahre 1891 gegründete Verein „Landwirtschaftliches Casino Loikum – Wertherbruch“ traf im Mai 1895 zusammen, um über das Molkereiwesen zur Verarbeitung der erzeugten Rohmilch zu Trinkmilch, Butter und Käse zu sprechen.

En Jahr später – am 29. Juli 1896 – kommt es zur Gründung der „Molkereigenossenschaft Wertherbruch und Umgegend mit unbeschränkter Haftpflicht“ mit 73 Mitgliedern aus Wertherbruch und umliegenden Ortschaften. Bereits am 5. November 1897 wird die neu erbaute Molkerei eröffnet. Die Mitgliederzahl stieg bis ende 1911 auf 201.

Die Rufnummer des Fernmeldeamtes für die Genossenschaft innerhalb Wertherbruchs lautete: „1“!

Im Jahr 1898 wurden 1.259.861 Liter Milch geliefert. 1911 schon 2.151.817 Liter und 1937 etwa 3.500.000 Liter von 230 Genossen.

Die in  der Molkerei hergestellte Butter wurde 1912 zu 3/5 an Wiederverkäufer und zu 2/5 an Privatpersonen im Postpaketversand verkauft. Geworben wurde mit täglich frischem Versand und 1937 mit der Herstellung von feiner Molkereibutter und vielfach prämierter Trinkmilch.

In den 1960iger Jahren kommt es zur Stagnation. Die Wertherbrucher Molkerei wurde um 1964 stillgelegt. Das Gebäude wurde Ende 1977 abgerissen.

Die Genossenschaft baute nunmehr ihre weiteren Standbeine aus. Heute gehören Futter- und Düngemittel, Saatgut, Pflanzenschutz, Getreide und die Produkte des Raiffeisenmarktes, Heizöl, Diesel und Flüssiggas zum Sortiment. Ein Getränkemarkt der Raiffeisen-Genossenschaft Wertherbruch eG rundet das Angebot ab.

Im Jahre 2021 feierte die Genossenschaft ihr 125-jähriges Jubiläum.

Ansicht entlang der Wertherbrucher StraßeLuftbild Molkerei vom Kirchturm ausMolkerei mit Schornstein Ansicht der Molkerei auf einer Postkarte (oben links)

 

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