06 Trafostation

Die drei Türmchen von Wertherbruch

Am 26. April 1910 beschlossen der Wertherbrucher und der Loikumer Gemeinderat in einer ihrer seltenen gemeinsamen Sitzungen einstimmig den „Abschluß des Vertrages mit dem Rheinisch Westfälischen Elektrizitätswerk wegen Versorgung der Gemeinden mit elektrischer Energie“. 

Die Trafostation Kley wurde 1912 erbaut. Sie ist 12 Meter hoch. Die Innenmaße betragen 4 x 4 Meter. Zwei weitere Trafostationen stehen am Ende der Straße Mittelwässerung (Wertherbruch I) bzw. Im Bruch (Wertherbruch II). Zweck dieser Stationen ist die Umwandlung der elektrischen Energie aus dem Mittelspannungsnetz auf die in Niederspannungsnetzen (Ortsnetzen) verwendeten Voltzahlen zur allgemeinen Versorgung.  

Überliefert ist, dass nicht alle Wertherbrucher den „Schritt in die Moderne“ befürworteten und sich aus Angst vor möglichen Unglücksfällen zunächst nicht an die Stromversorgung anschließen lassen wollten. Sie verzichteten nicht nur auf elektrisches Licht, sondern auch auf die moderne Energie etwa für neuere Maschinen auf den seinerzeit noch sehr zahlreichen Betrieben.

In Folge des 2. Weltkrieges hatte das Stromnetz massive Schäden erlitten. Der hiesige Gemeinderat beklagt sich daher 1950 bei dem Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätwerk (RWE) über die mangelhafte Stromversorgung und forderte die Errichtung einer weiteren Trafostation. 1951 stimmte die Gemeindevertretung der Vertragsverlängerung für die Stromlieferung auf weitere 50 Jahre zu – unter der Bedingung, dass die vorgebrachten Mängel beseitigt würden.  Das RWE verpflichtet sich an fünf Stellen kostenlos eine Straßenbeleuchtung mit automatischer Schaltung herzurichten. Die Gemeindevertretung hielt jedoch die Anbringung von 3 Straßenlampen für völlig ausreichend,  und zwar an der Straßenkreuzung vor der Grenze von Wertherbruch-Werth, an der Gaststätte Bovenkerk (an der Isselbrücke vor Werth) sowie bei Krienen-Tenbeck (Kreuzung Provinzialstraße Wertherbrucher Straße).

Um das Jahr 2010 wurde die Trafostation Kley steillgelegt, weil die Überlandleitungen sukzessive durch Erdkabel ersetzt werden. Um einen möglichen Abbruch der Stattlichen Landmarke zu verhindern, übernahm sie der Anlieger Christoph Kley.

Der Hof Kley – vormals Veddering – war mit dem ehemaligen Kloster Marienfrede eng verbunden. Im Zusammenhang mit der Auflösung des Klosters wurde auch der Vedderings-Hof 1807 bewertet. Pächter war seinerzeit Tileman Scheink. Dieser hatte als Pacht bis dahin jährlich „19 Malter Hafer Weseler Maß in natura“ zu entrichten. Schmeink war „in jeder Hinsicht ein guter Pächter“, so dass man ihn schließlich weiter wirtschaften ließ.

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