25 Historischer Brunnen

Von der Arbeit eines Kätners, Volkszählung und Wasserversorgung

1817 starb hier „auf Meyermanns Kathe bei der Rodehorst“ der Tagelöhner Antonius Meyermann. Als Ortsbezeichnung für die Geburt seiner Tochter Enneken im Jahr 1803 schrieb der Pfarrer „am Graben bei der Rodehorst“ ins Kirchenbuch. Es dürften schlichte Verhältnisse gewesen sein, in denen die Meyermanns lebten. Um seine Familie zu ernähren, musste Antonius immer wieder seine Arbeitskraft anbieten, z.B. auf der Rodehorst oder bei den Höfen der Umgebung.

1840 gab es in Wertherbruch eine Volkszählung, die 154 Haushaltungen erfasste. Die Zählung wies 976 Einwohner aus, die nach ihrer Tätigkeit bzw. sozialen Stand unterschieden wurden. So wurden 18 % als Ackerer, 29 % als Tagelöhner, 1 % als Kätner (Besitzer einer Kate ohne eigenes Ackerland), 13 % als Knechte und 19 % als Mägde bezeichnet.

Nach den Meyermanns wohnten hier um 1920 die „Hüincks“. Die 54jährige Witwe Hüinck erhielt eine kleine Vergütung dafür, dass sie regelmäßig „Knüppel“ in die Fahrspuren der Straße zu legen hatte, damit die Fuhrwerke und Autos diese nicht zu sehr vertieften.

Das bereits baufällige Haus wurde im 2. Weltkrieg beschädigt und schließlich abgerissen. Später stand hier noch eine Baracke.

Heute erinnert nur noch der alte Brunnen an die Wohnstätte und natürlich an die frühere Wasserversorgung, als das Wasser nicht einfach nur aus dem Wasserhahn kam.

Am 3. Februar 1964 beschloss der Wertherbrucher Gemeinderat die Datzung über den Anschluss der Gemeinde an die öffentliche Wasserversorgungsanlage. Damit sollte den Einwohnern zukünftig Trink- und Gebrauchswasser und Wasser für öffentliche Zwecke geliefert werden. Zuvor kam es aus Brunnen oder Hauspumpen.

1967 wurde Wertherbruch schließlich an das Versorgungsnetz des regionalen Wasser- und Bodenverbandes, heute Wasserversorgungsverband Wittenhorst, angeschlossen. Zum 31. Dezember 1973 gab es in Wertherbruch 207 eingebaute Wasserzähler.

Alte Bauernkate

 

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