Historisches Ortseingangsschild entwedet

Am gestrigen 1. Weihnachtsmorgen mussten wir leider feststellen, dass eines unserer historischen Ortseingangsschilder zerstört sowie die ovale, blaue Holztafel mit dem vorderseitigen Schriftzug „Alte Herrlichkeit Wertherbruch“ entwendet wurde. Im November 1999 wurden 3 dieser historischen Schilder an den Einfallstraßen in Wertherbruch hinein aufgestellt. Bei dem zerstörten Schild handelt es sich um den Standort an der Provinzialstraße/Ecke Mussumer Straße, aus Richung Loikum kommend.

Die Idee, historische Schilder im Ort aufzustellen, wurde bereits 1996 geboren, als der Ort den 700. Jahrestag der urkundlichen Erwähnung feierte. Sie wurden aus dem Erlös der 700-Jahr-Feier finanziert und 1999 vom Heimatverein enthüllt. Damals ging ein Ruck durchs Dorf, ein Besinnen auf die Identität als Gemeinschaft mit alten historischen Wurzeln. Dies wollten wir auch nach außen hin zeigen: Wertherbruch ist eine Alte Herrlichkeit; es war für die Menschen früher sicher nicht immer herrlich, hier zu wohnen, sondern ein auswärtiger Herr hatte das Sagen.
Man entschied sich, in die Vorderseite den blau-weißen Schriftzug „Alte Herrlichkeit Wertherbruch“ zu schnitzen, der sich nicht auf den ach so herrlichen Ort bezieht, sondern ausgewählt wurde, da früher ein echter Herrensitz in Wertherbruch vorzufinden war (ähnlich wie ein Fürstentum, nur eine Nummer kleiner).Die Bildhauerin Cornelia Budde schuf die drei unterschiedlichen, zu Wertherbruch passenden, farbigen Motive für die Rückseiten. Auf der Rückseite des entwendeten Schildes ist ein Flechtwerk zu sehen, das weder einen Anfang noch ein Ende hat, als Symbol für die Unendlichkeit. Die Verbindung zwischen Sockel und Oval ist in Perlen eingefasst. Das Schild wird von einer weiß-blauen Stange getragen, im Sockel ist die Jahreszahl 1999 eingraviert.
Geplant und gezimmert wurden die Schilder vom Wertherbrucher Restaurator und Tischler Willi Schmidt. Er verwendete damals ganz bewusst besonderes Holz, damit sich das Schild verändert und im Alter einen ganz eigenen Charakter bekommen kann. Willi Schmidt brachte sich damals mit viel Tatkraft und Herzblut ein.

Ob und wie das zerstörte historische Ortseingangsschild ersetzt wird, können wir im Moment natürlich noch nicht sagen. Der Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro.

Wir haben aber immer noch die Hoffnung, dass wir das entwendete Oval zurück bekommen. Vielleicht wurde die Holztafel irgendwo an einer Grabenböschung, in eine Wiese oder anderswo achtlos hingeworfen und wird dort gesichtet. Hinweise nehmen Manfred Tebbe (Tel. 02873/1039) oder Andrea Nienhaus (Tel. 02873/919200) gerne entgegen.

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