Rückblick auf das Fest zum Kirchenjubiläum in Wertherbruch

700 Jahre Kirche in Wertherbruch sind Geschichte, aber die Kirche in Wertherbruch ist nicht Geschichte. Das wurde bereits im Vorfeld der Veranstaltung beim Aufbauen deutlich, als sich viele fleißige Helfer einfanden.

„Kirche mittendrin“ war gestern das Motto und die Kirche, also das Gebäude, befindet sich im historischen Zentrum des Ortes. Hier gab es gestern einen beeindruckenden Gottesdienst. Viele Sänger aus den Kirchenchören An der Issel, aus Loikum und aus Werth bildeten eine große Chorgemeinschaft, geleitet von Birgit Dickmann und Anne Wefelnberg, die mit dem Posauenensemble und der Kirchenorgel harmonisch zusammen wirkten. Neben den vielen Stimmen gab es auch noch ein dreiköpfiges Körchen. So wurde die große Bandbreite der musikalischen Möglichkeiten sehr schön deutlich. Neben den Pfarrern Melanie Schulz-Guth, Thomas Brödenfeld, Dagmar Hörnchen-Schmitt und Udo Schmitt beteiligte sich auch Irmgard Stenkamp aus Loikum für die Katholische Kirchengemeinde Maria Frieden an diesem ökumenischen Gottesdienst.

Nach dem Gottesdienst war der Ausgang für die Besucher der Kirche so geplant, dass alle durch das Seitenschiff Richtung Alte Schule herausgingen. Hier gab es ein besonderes Highlight, dass für uns unvergesslich bleiben wird: Der Bogen, den die Wertherbrucher Nachbarschaft, die für die Fronleichnamsprozession in Loikum den Kranz bindet, als Zeichen der Verbundenheit mit Wertherbruch und seiner Kirche stellvertretend für die Gemeinde Maria Frieden gebaut hatte. So etwas hat in Wertherbruch wohl noch nicht einmal unsere ehrwürdige Kirche in ihrer langen Geschichte je gesehen. Jeder war und ist begeistert. Wer den Bogen noch nicht aus der Nähe bewundert hat, sollte das bis nächste Woche nachholen. Beeindruckend ist neben der reinen Größe die wunderbare Verarbeitung. Warum rot-blaue Rosen? Damit wird die Farbenkombination aufgenommen, die 1996 als die Ortschaft Wertherbruch 700 Jahre feiern konnte, verwendet wurde. Hintergrund waren damals die Farben des alten Gemeindesiegels.

Draußen gab es nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Wertherbrucher Presbyteriums Grußworte von Pastoral-Referentin Ilka Schmeing für die Kirchengemeinde St. Franziskus Isselburg mit Werth, den Bürgermeister der Stadt Hamminkeln, Herrn Bernd Romanski, Pastor Franz-Josef Pail aus Loikum, der über viele Jahre eine besondere Beziehung zu Wertherbruch aufgebaut hat und Pfarrer Stefan Schulz aus Hamminkeln als Vorsitzender des Gesamtpresbyteriums der Gemeinde An der Issel. Unser langjähriger Seelsorger, Pfarrer Rolf Schäfer, hatte ein herzliches Grußwort aus dem Ruhestand geschickt, dass von Presbyterin Yvonne Sträter verlesen wurde.

Im weiteren Verlauf des Tages hörten die Gäste ein Konzert des Posaunenchors der Kirchengemeinde An der Issel, einen musikalischen Gruß der Paulsländer Jagdhornbläser, Gitarrenmusik mit Rainer Bojazin und schließlich ein Konzert des Spielmannszugs Wertherbruch. Unser Gospelchor Isselvoices sang für und mit den Gästen. Bei dieser Gelegenheit stellte sich auch der künftige Leiter des Gospelchores, Herr Jürgen Bauer vor. Er wird ab September den Chor leiten und warb für neue Mitstreiter. Die Pfadfinder führten unter der Leitung von Nico Hochstrat ein unterhaltsames Spontantheater zu einigen besonderen Stationen der Wertherbrucher Kirchengeschichte auf und kümmerten sich auch um die Kinderunterhaltung. Eine kleine Ausstellung mit ein paar Streiflichtern zur 700-jährigen Geschichte der Kirche in Wertherbruch war im Saal des Gemeindehauses zu sehen. Neben anderen Dokumenten und Fotos waren auch die beiden ältesten Bibeln der Gemeinde und andere alte Kirchenbücher zum besonderen Anlass kurzzeitig aus ihrem Verwahr genommen worden. Reinhild Klein-Hitpaß hat aktuell ein Fotobuch mit Bildern zur Kirchengeschichte gestaltet. Schnell fanden sich Interessenten für das Buch, die sich direkt in eine Liste eintrugen. Insgesamt waren zur Erstellung von zwei Fotobüchern (der 2. Band soll die 700 Jahrfeier berücksichtigen) über 500 Fotos gescannt worden, die über einen Beamer in der Teestube des Gemeindehauses angesehen werden konnten. Für das leibliche Wohl sorgten neben den kalten Getränken die in Wertherbruch traditionelle Erbsensuppe, die vor Ort in der großen Gulaschkanone zubereitet wurde, Gegrilltes, eine Salatbar, Waffeln und eine Cafeteria. Hierfür haben sich viele Wertherbrucher Vereine engagiert und uns ganz viel Arbeit abgenommen.

 

Wir hatten gestern kein Event, aber eine sehr harmonische Feier in Wertherbruch mit angenehmen Gästen bei passendem Wetter.

 

Die Kirche in Wertherbruch wird nicht Geschichte, wenn sich wie gestern so viele Helfer von beiden großen Konfessionen selbstlos engagieren und dabei sogar akzeptieren, dass ein eventueller Überschuss nicht in die eigene Kasse fließen soll, sondern zur Anschaffung von einer Tafel bestimmt ist, die in oder bei der Kirche über das Gotteshaus und die Geschichte des Orts informieren soll.

 

Es ist üblich, an so einer Stelle „DANKE“ zu sagen und das möchte das Wertherbrucher Presbyterium hier von ganzem Herzen und nicht als bloße Floskel tun!

 

Wir wissen, dass wir ohne diese Hilfsbereitschaft eine solche Veranstaltung niemals hätten bewältigen können. Wir denken dabei u. a. an die Nachtwache auf dem Gelände und die vielen Hände, die auch beim Abbauen noch da waren.

Fotos der 700 Jahr-Feier

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